P26 – Widerstandsvorbereitungen für den Besetzungsfall / Infanteriewerk Grynau / Linthstau 1940

Einladung zur Tagesexkursion: „P26 – Widerstandsvorbereitungen für den Besetzungsfall / Infanteriewerk Grynau / Linthstau 1940“

Sehr geehrte Freunde des Schützen Vieri und weitere Interessierte
Wie angekündigt, darf ich Sie zur nächsten Tagesexkursion der Freunde unseres Traditionsbataillons wie folgt einladen:

Samstag, 18. April 2020 oder Samstag, 30. Mai 2020, jeweils von 0715-1815

Die Grynau mit ihrer markanten Brücke über die Linth war stets ein wichtiger Übergang eines bedeutenden Handelswegs und hatte seit jeher einen grossen strategischen Wert. So war die Grynau Schauplatz von Kämpfen im Alten Zürichkrieg (1450) und 1799 in den napoleonischen Kriegen. Auch im Sonderbundkrieg (1847) drohte die Grynau ein Schlachtfeld zu werden. Um 1900 entstanden Feldbefestigungen mit Schützengräben, Geschützstellungen und Unterständen aus Holz. Mit dem Op Bf Nr. 12 vom 17.7.1940 befahl General Guisan das Gros der Armee ins Reduit. Die Nordfront dieser Zentralstellung zog sich dabei entlang der Nordgrenze des Kantons Schwyz und deckte eine der möglichen Angriffsachsen (Sihl-Schwyz-Gotthard). Die Grynau war Schlüsselgelände im Stützpunkt Buechberg. Das Infanteriewerk Grynau war als vorgeschobene Stellung eingeplant und sollte den Gegner an einer Überschreitung der Linth hindern. Im Kalten Krieg wurde die Bewaffnung des Werks von 1968-1972 modernisiert. Die 4,7 cm–Bunkerkanone 41 wurde durch eine 9 cm–Panzerabwehrkanone 57 ersetzt. Die sechs Maschinengewehre 11 wurden durch das Modell 51 abgelöst.

Linthstau

Bereits vor Kriegsausbruch wurde diese wichtige strategische Bedeutung erkannt, und es wurden Studien über eine mögliche Flutung erstellt, um Panzervorstösse und taktische Luftlandungen in der Linthebene zu verhindern. Am 30. Oktober 1939 befahl General Guisan den unverzüglichen Bau der Stauanlagen und genehmigte einen Kredit von 200‘000 Franken für die Überschwemmungsvorbereitungen.

Auf den Spuren der P26 – Kaderorganisation für den Widerstand (Einführung), Besichtigung Zentrallager „Burg“ – Geniedienst (Spreng-, Schiess- und Sabotagetechnik)

1973 und 1981 hatte das Parlament von den Vorbereitungen des Widerstands im Besetzungsfall (Sektion Spezialdienste) zustimmend Kenntnis genommen. Sie waren als Teil der Gesamtverteidigung verfassungskonform und wurden ausschliesslich mit staatlichen Mitteln finanziert. Die Einzelheiten der WiderFreunde des Schützen Vieri, Einladung zur militärhistorischen Tagesexkursion "P26 – IW Grynau - Linthstau“ 2/2 standsvorbereitungen mussten jedoch streng geheim bleiben, sollten die Strukturen der Organisation nicht gleich zu Beginn einer Besetzung verraten und vom Feind vernichtet werden. In den Jahren 1989/90 erschütterten diverse Skandale (Affäre Kopp, Fichenskandal etc) das Vertrauen in die Politik und die Behörden. Die Ausweitung der parlamentarischen Untersuchung auf das EMD führten zur Enttarnung der Widerstandsorganisation P26 und den ausserordentlichen Nachrichtendienst P27. 1990 wurde die Organisation P26 nach einer medialen Demontage aufgelöst. „Es ist höchste Zeit, das Thema Widerstand in der feindbesetzten Schweiz sachlich – und soweit zugänglich – auf Fakten basierend zu beleuchten.“ Zitat Gst C Arthur Liener im Vorwort der Dissertation von Dr. Titus J. Meier. Er wird uns in einem eindrücklichen Referat die sagenumwobene Organisation und ihre Hintergründe aufzeigen. Felix Nöthiger erläutert uns in 2 Referaten, die Arbeitsweise der Organisation P26 mit speziellem Fokus auf den Geniedienst (Spreng-, Schiess- und Sabotagetechnik) sowie die Logistik der Container. Der Aufbau des Zentrallagers „Burg“ war 1989 abgeschlossen. Wir erhalten Einblick in eines der vier Zentrallager. Typischerweise befindet sich mit dem Flugfeld bei Schänis eine (zivil) genutzte Flugplatzinfrastruktur in nächster Nähe. Notfalls hätten die Container auch mittels Lastabwurf in die entlegenen Regionen gebracht werden können.

Alle Informationen und Detailbeschrieb

Einladung zur Exkursion vom 18.04.2020